Böhmen und Mähren: Fälschungen bei Aufdruckmarken erkennen

Viele Aufdruckfälschungen im Umlauf

Die erste Ausgabe von Böhmen und Mähren, welche im Katalog mit 1-19 bezeichnet ist, erfährt momentan eine überdimensionale Wertsteigerung. Satzpreise von 50 € für postfrische Sätze und 180 € und mehr für gestempelte Sätze sind das Minimum. Die geprüften Marken sind noch teurer. Leider sind naturgemäß wieder einmal viele Fälschungen unterwegs. Bei der Ausgabe von Böhmen und Mähren handelt es sich um Aufdruckfälschungen, weil die Urmarken recht günstig zu bekommen sind.

Wie kann man nun die Fälschungen erkennen?

Gar nicht nötig, es genügt, die Echten sofort zu identifizieren.

Sie benötigen zumindest eine starke Lupe, besser noch ein Mikroskop, eine gute Lichtquelle und idealer Weise ein Vergleichsstück, von dem Sie sicher wissen, dass dieses echt ist.

Böhmen und Mähren - Fälschungen Erkennen - Anhand Michel Nr. 17
Bei Originalen Briefmarken sind die welche durch das Raster-Tiefdruck-Verfahren „gebrochene“ Linien haben.

Die Aufdrucke der echten Marken sind immer im Rastertiefdruck ausgeführt. Diesen erkennen Sie an dessen Rasterung. Gängige Falschaufdrucke sind meist im Buchdruck hergestellt und neuerdings bemühen ganz findige Fälscher den Tintenstrahl oder den Laserdrucker. Die Kanten der falschen Aufdrucke sind glatt und die Konturen in der Regel klar umrissen. Die echten Aufdrucke sind aus vielen einzelnen Punkten zusammengesetzt, die unregelmäßige Kanten ergeben. Das heißt nicht, dass Sie die Aufdrucke bei starker Vergrößerung gepunktet sehen. Am besten vergleichen Sie das Aussehen der zu prüfenden Marke mit dem Aufdruck einer anderen Marke, welche im Buchdruck hergestellt ist. Als Beispiel für den Buchdruck nehmen Sie die Aufdruckmarken der SBZ („Sowjetischen Besatzungs Zone“). Bei diesen Aufdruckmarken werden die Unterschiede sehr deutlich.

Besondere Aufmerksamkeit gilt den Laserdrucker-Fälschungen

Vorsichtiger müssen Sie bei Aufdruckfälschungen sein, welche mit einem Laserdrucker gemacht wurden. Diese haben bei starker Vergrößerung ebenfalls etwas unregelmäßige Konturen, ähnlich der echten Aufdrucke mit starken Farbauftrag. Beim starken Farbauftrag ist die Rastertiefdruck-Charakteristik nicht so gut zu erkennen, wenn einem die notwendige Routine fehlt. Laserdrucke haben jedoch eine glänzende Oberfläche, da bei diesem Druckverfahren das Tonerpulver auf die Papieroberfläche aufgeschmolzen wird und so eindeutig erkennbar ist.

Die Tintenstrahlausdrucke sind dagegen nie reinschwarz. Oft sind die Ausdrucke leicht transparent und auch für ungeübte Augen relativ leicht zu erkennen. Auch hier noch einmal die klare Empfehlung immer mit Vergleichsstücken zu inspizieren. Dies müssen nicht immer Briefmarken sein, sondern einfach nur ähnliche Drucke – möglichst in vielfältiger Ausprägung. Der Rest ist die Erfahrung und diese kommt mit der Zeit…

Übrigens: Rastertiefdruck ist ein Druckverfahren, bei welchem vertiefte Rasterpunkte auf der Druckplatte die Farbe aufnehmen und dann ans Papier weitergeben. Beim Buchdruck ist es genau umgekehrt, da drucken die erhabenen Stellen.

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