Münzpflege: In trockenen Tüchern

Bei allen chemischen Reinigungsmethoden kommen die zu reinigenden Münzen mit Flüssigkeiten in Berührung und müssen nach der Behandlung getrocknet werden. Dies hört sich einfach an, ist aber fehlerbehaftet und kann bei falscher Trocknung zu großem Schaden führen. Um Ihre Münzen also in „trockenen Tüchern“ zu haben, geben wir Ihnen hier einige Tipps & Tricks an die Hand, womit nichts mehr schief gehen kann.

Nach der Behandlung von Münzen und Medaillen in chemischen Reinigungsbädern müssen die Rückstände derselben gründlich mit einem Wasserbad entfernt werden. Anschließend muss wiederum das Wasser vollständig von der Münze verschwinden. Einerseits, um eine Korrosion zu verhindern, andererseits um für die Münze schädliche Folgereaktionen von Resten übriggebliebener Reinigungschemikalien zu verhindern. Davon genügen selbst kleinste Mengen. Hinzu kommt, sollte man kein (relativ teures) destilliertes Wasser verwenden, dass Kalkflecken auf der Münze zurückbleiben.

Wie trockne ich am besten meine Münzen?

Vor dem Trocken kommt das ausgiebige Spülen der Münze. Dabei wird die am Rand gehaltene Münze kräftig im Wasserbad hin und her bewegt, damit sich auch letzte Spuren von Reinigungsmitteln lösen. Gegebenenfalls kann man die abschließende Spülung unter lauwarmem, fließendem Wasser vornehmen. Zum Trocknen legt man die Münzen dann zwischen Fließpapier, wie zum Beispiel bei Küchenrollen verwendet und tauscht dieses, wenn nötig, mehrmals aus. Jede mechanische Behandlung zum Trocknen der Münze – wie zum Beispiel trockenreiben – ist streng verboten! Selbst vorsichtiges Trockentupfen kann empfindliche Münzen (Polierte Platte) beschädigen. Unterstützend kann man die in Fließ gewickelten Münzen auf eine nicht allzuwarme Heizung legen, einige Numismatiker verwenden zum Trocknen einen Föhn, wodurch allerdings neue Schmutzpartikel auf die noch nicht ganz trockene Münze gelangen können und haften bleiben.

Eine nicht ganz billige Methode gereinigte Münzen zu trocknen, ist die abschließende Behandlung mit Ethanol. Alkohol verdunstet relativ schnell, die Münze ist im Nu trocken. Allerdings kann dies schnell ins Geld gehen, wenn man viele Münzen zu reinigen hat. Zudem sind chemische Reaktionen mit den Münzmaterialien nie ganz ausgeschlossen. Dies gilt besonders für farbige Münzen oder für Münzen, bei welchen noch weitere Materialien außer Metall verarbeitet wurden. Es gibt zum Beispiel eine aktuelle Münzedition, bei deren Stücken sowohl echter Tee als auch Bernstein als Auflage verarbeitet wurden. Mit solchen Münzen sollte man keine Experimente wagen…

Grundsätzlich bleibt zu sagen, dass eine langsame Trocknung für eine Münze immer günstiger ist, wenn sie natürlich nicht so lange dauert, dass die Münze erneut korrodiert. Bereits gut abgetrocknete Münzen kann man auf eine durchlöcherte und saubere Pappe legen, diese dann auf einer handwarmen Heizung lassen, bis die Münzen vollständig trocken sind.

Wichtig: Legen Sie immer nur vollständig getrocknete Münzen und Medaillen in Ihre Sammlung!

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