Papierunterschiede bei den Thüringen-Freimarken von 1945
Die Freimarkenausgaben des Landes Thüringen – OPD Erfurt sind besonders reich an Papiervarianten, bedingt durch den Mangel an Druckpapier in der direkten Nachkriegszeit. So wurde an Druckpapier „hergenommen, was gerade da war“, wenn es auch nur gerade so den Anforderungen entsprach.
Die verschiedenen Thüringer Papiervarianten werden von Spezialsammlern unterschieden, katalogisiert und natürlich auch gesammelt. Für den „normalen“ Philatelisten (die Thüringen-Spezialisten mögen diese Formulierung entschuldigen) ist die Beurteilung der verschiedenen Papiersorten oft mit Schwierigkeiten verbunden, da meist kein geeignetes Vergleichsmaterial verfügbar ist und die Erfahrung fehlt. Aber auf jeden Fall interessant, auch um die eigenen Dublettenbestände zum Beispiel als Tauschmaterial zu durchsuchen und richtig einzuordnen.
Bei der Durchsicht der Kataloge fällt schnell auf, dass es zum Teil immense Unterschiede im Wert des philatelistischen Materials bei den einzelnen Varianten gibt. Durch Fehlbeurteilung einzelner Marken oder gleich ganz unterlassener Katalogisierung der eigenen Bestände können hohe Verluste beim Verkauf oder Tausch entstehen. Aus diesem Grunde möchten wir hier eine Hilfe zur Einordnung und Wertermittlung der Thüringen-Briefmarken hinsichtlich der Papierunterschiede geben.
Freimarkenausgaben Thüringen: Papierunterschiede und Merkmale
Im unteren Teil finden Sie zu den Papierunterschieden genauere Beschreibungen und jeweils ein Markenbeispiel. Sie können die Briefmarken umdrehen, wenn Sie mit dem Mauszeiger über das Bild fahren und dabei die Maus geklickt halten.
Hinweis: Bitte beachten Sie, dass insbesondere die farbliche Darstellung der Marken und der Markenpapiere grundsätzlich von den Einstellungen Ihres Monitors zu Hause abhängig ist!
Bei den Papieren p1 und p2 handelt es sich um die gleichen Markenpapiere, von verschiedenen Seiten bedruckt bzw. gummiert. Das selbe gilt analog für die Markenpapiere z1 und z2, es handelt sich hierbei um die Papiere p1 und p2, jedoch mit Spargummi.
Thüringen-Papiere im Vergleich:
Papier p1
Papier: Grauweiß. Etwas dicker.
Gummierung: Gelblich. Senkrechte Streifung. Waagerechte Prägelinien zu erkennen. Aber nicht immer vorhanden. Der Gummi kann im Vergleich zum Papier der Vorderseite sehr gelb wirken.
Papier p2
Papier: Grauweiß. Etwas dicker.
Gummierung: Steil fallende Papierstreifung. Sonst wie Papier p1.
Papier q
Papier: Grau und kartonartig, grob. Flach steigende Streifung des Papiers.
Gummierung: Nicht so gelb wie p1 und p2. Brüchig. In der Regel horizontale Prägestreifen zu erkennen.
Papier r
Papier: Sehr helles bis hellchromgelbes, auch mattrosa Papier.
Gummierung: Etwas körnig. Dick. Hell.
Papier s
Papier: Sehr helles bis hellchromgelbes Papier. Auch mattrosa. Feine Netzstruktur.
Gummierung: bräunliche, hochglänzende Gummierung.
Papier t
Papier: Sehr helles bis hellchromgelbes. Auch mattrosa Papier. Feine Netzstruktur.
Gummierung: Weißgrauer bis gelblichgrauer Gummi
Papier u
Papier: Grau bis bläulichgrau. Feine Netzstruktur. Harte Papierstruktur.
Gummierung: hell und hochglänzend.
Papier w
Papier: Dick und gelblich. Netzstruktur gröber als bei Papier v.
Gummierung: Stumpf und gelb.
Papier x
Papier: Holzfreies und helles Kartonpapier. Oft in gelblicher Tönung.
Gummierung: Weiß. Horizontal gestrichen.
Papier y
Papier: Weiß bis gelblichgrau. Feine Netzstruktur.
Gummierung: Spargummi
Papier yy
Papier: Weiß bis gelblichgrau. Dünner als Papier y. Oft durchscheinender Druck. Feine Netzstruktur.
Gummierung: Spargummi
Papier z1
Papier: Grauweiß. Etwas dicker, als bei Papier p1.
Gummierung: Spargummi
Papier z2
Papier: Grauweiß. Etwas dicker, als bei Papier p2.
Gummierung: Spargummi
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Ich finde keinen Hinweis wie ich eine fllende Steigende und Waagrechte Papierstreifung erkennen kann.
Wer kann mir dazu Tips geben.
Hallo Herr Krutsch!
Die Papierstreifung ist eine Struktur des Papiers, welche beim Herstellungsprozess entstanden ist. Diese ist relativ gut zu erkennen, wenn sie tatsächlich vorhanden ist. Es reicht meist schon ein Blick auf die Rückseite der Marke. Am Besten die Marke mit der Rückseite etwas schräg gegen das Licht halten und auch etwas bewegen (neigen..). Bei ungebrauchten Marken ist die Streifung einfacher zu erkennen als bei gebrauchten Marken.
Sollte man die Papierstreifung wg. der Gummierung nicht von der Rückseite gut erkennen können, kann man dies auch mit einer Gegenlichtquelle von der Vorderseite aus versuchen. Allerdings kann da das Markenmotiv etwas irritieren. Manche Sammler versuchen auch, die Papierstreifung per Durchlicht zu bestimmen.
Grundsätzlich muss man aber schon einmal eine Marke mit Papierstreifung gesehen und erkannt haben. Beim ersten Mal eine Papierstreifung zu erkennen ist, wie bei allen neuen Dingen, mangels Erfahrung vielleicht etwas schwierig.