Gestempelte Briefmarken: Wert

Die zweithäufigste Frage, welche Philatelisten von ihren nicht sammelnden Freunden und Bekannten zu hören bekommen ist: „Welche Briefmarken sind nun mehr wert, gestempelte oder ungebrauchte?“. Diese Frage lässt sich nicht pauschal beantworten. Dieser Artikel soll jedoch eine Hilfestellung und Tipps geben.

Nur der Vollständigkeit halber: die häufigste Frage ist die nach der „Blauen Mauritius“. Neben der Blauen Mauritius gibt es auch viele weitere wertvolle und seltene Briefmarken. Wir haben die wichtigsten in einem Artikel zusammengefasst.

Welche Briefmarken sind wertvoller? Gestempelte oder ungebrauchte?

Posthistorisch gesehen sind gestempelte Briefmarken wertvoller. Diese haben einen ganz besonderen Reiz: man kann an ihnen ein Stück (Post-)Geschichte mitlesen. Die Stempel offenbaren den Ort der Verwendung der Marken, das Datum, manchmal auch die Uhrzeit und oft auch viele andere Umstände der Verwendung der Briefmarke. Zudem erfahren wir, dass die Briefmarke für das verwendet wurde, wozu sie geschaffen war: zur Freimachung von Postsendungen.

Allerdings richtet sich die monetäre Bewertung eines Sammlerstückes immer nach Angebot und Nachfrage. Dies heißt im übertragenen Sinne, je seltener und begehrter eine Briefmarke ist, desto wertvoller ist sie. Sind gestempelte Briefmarken seltener als ungebrauchte, sind diese eben wertvoller und somit teurer.

Die Seltenheit hängt von verschiedenen Faktoren ab. Manche Briefmarken konnten nur in einem kurzen Zeitraum oder einem kleinen Gebiet verwendet werden. Daher sind diese seltener gestempelt zu finden. Andere Briefmarken sind selten ungebraucht zu finden, da die nicht verwendeten Restbestände vernichtet wurden.

Zusätzlich spielt die Erhaltung der Briefmarken eine große Rolle. Deshalb sollte man bei der Bestimmung des Wertes einer Briefmarke immer einen Briefmarkenkatalog verwenden oder sogar einen Prüfer hinzuziehen.

Bewertung von gestempelten Briefmarken

Gestempelte heißt bei Briefmarken, sie sind gebraucht im Sinne von „benutzt“. Deshalb gibt es von gestempelten Briefmarken viele, die nicht einwandfrei erhalten sind. Sie wurden oft grob von den anderen Marken getrennt, auf einen Brief geklebt, der Brief wurde befördert und anschließend wurden die Marken vom Brief „abgeweicht“ und ins Sammelalbum gesteckt. Somit gibt es besonders von gestempelten Briefmarken die gesamte Bandbreite an Erhaltungen. Angefangen von „total ramponiert“ bis „einwandfrei“. Deshalb ist der Zustand von gebrauchten Briefmarken ein besonderes Kriterium, wenn es um die Wertermittlung geht. Das heißt, bei gestempelten Marken muss man genauer hinschauen.

Hinzu kommt, wie sauber ein Stempelabschlag ist, ob Ort, Datum und Zeit gut erkennbar sind und -nicht zuletzt- ob ein Stempel selten ist. Bei gut abgeschlagenem Stempel mit leicht erkennbaren Angaben spricht man oft vom „Vollstempel“. Marken mit Vollstempel werden selbstverständlich höher bewertet als Marken, welche nur ein Stempelfragment aufweisen.

Besonders wertvoll sind Briefmarken, welche mit einem anlassbezogenen Sonderstempel entwertet wurden. Befinden sich diese auf einem Briefstück, steigt der Wert häufig noch einmal.

Olympia-Block Berlin 1936 mit Sonderstempel
Blockausgabe zu den Olympischen Spielen in Berlin 1936 mit dem dazugehörigen Sonderstempel

Andererseits können ungünstig abgeschlagene Stempel die Briefmarke regelrecht entwerten. Der Philatelist spricht dann etwas scherzhaft von „Vernichtungsstempel“. Gemeint sind damit die unbeliebten Maschinenstempel und auch stark verschmierte und unleserliche Stempel. Auch Marken mit nur einem kleinen Fragment vom eigentlichen Stempel werten die Briefmarke ab.

Gefälligkeitsstempel

Recht unbeliebt und damit weniger hoch bewertet sind die sogenannten Gefälligkeitsabstempelungen. Diese philatelistischen Entwertungen, wie sie auch genannt werden, findet man meist bei moderneren Briefmarken. Die Marken der DDR wurden in Massen für den Sammler gestempelt, meist mit Klischeestempel bereits beim Druckvorgang der Briefmarken.

Allerdings existieren auch gefälligkeitsgestempelte Briefmarken aus früheren Zeiten. Zum Beispiel die Danzig-Marken der 1920er Jahre. Danzigs Briefmarken sind echt gelaufen recht selten und schwer zu bekommen. Dementsprechend sind sie hoch im Katalog bewertet. Allerdings gibt es viele Danzig Marken, die einen Gefälligkeitsstempel tragen. Diese sind jedoch nur einen Bruchteil der echt gelaufenen Marken wert. Die Abstempelungen zu unterscheiden, ist mitunter recht schwierig. Der Philatelist muss dazu über genaue Kenntnis der damals verwendeten Stempel verfügen. Hilfe geben können die Arbeitsgemeinschaften des entsprechenden Gebiets (www.poststempelgilde.de) und natürlich der Prüfer.

Wertunteschiede zwischen gestempelten und ungebrauchten Briefmarken

Ausgaben der deutschen Inflation, ca. 1916-1923:

Hier bekommt man postfrische Briefmarken in bester Erhaltung für wenige Cent. Zumindest wenn man sich etwas Mühe bei der Auswahl seiner Briefmarkenhändler macht. So kann man eine komplette Sammlung der Briefmarken der deutschen Hochinflation in einwandfreier postfrischer Erhaltung für weniger als 100 € bekommen. Sauber gestempelt kostet eine komplette Sammlung ein Vielfaches. Dies ist der Normalfall, wenn man Wert auf echte und natürlich stempelgeprüfte Marken legt.

Gestempelte Briefmarken der Inflationszeit des Deutschen Reichs
Briestück mit gestempelten Inflationsmarken des Deutschen Reichs

Die gestempelten Marken sind bei diesem Sammelgebiet deshalb so teuer, weil in diesen Zeiten aufgrund der rasenden Inflation und der damit einhergehenden fortlaufenden Geldentwertung immer neue Marken mit höheren Nominalen gedruckt oder überdruckt werden mussten. Es blieb nur sehr wenig Zeit die Marken zu verwenden und daraus ergibt sich ihre Seltenheit. Umgekehrt gab es Unmengen nicht verwendeter Inflationsmarken. Daher sind postfrische Briefmarken aus der Zeit der deutschen Hochinflation recht günstig zu bekommen.

2 Million Mark Briefmarken
Inflationsmarken für 2 Millionen Mark

Bergedorf, Altdeutschland 1861:

Auch hier ist es so, dass man die fünf Werte der Bergedorf-Briefmarken recht günstig bekommen kann. Gebraucht und sauber gestempelt sind die Marken von Bergedorf ein kleines Vermögen wert. Auch dies liegt daran, dass die Marken nur kurze Zeit verwendet wurden. Dazu kommt, dass das Gültigkeitsgebiet für die Freimarken Bergedorfs relativ klein war und diese dementsprechend wenig Publikum zur Verwendung hatten. Ähnliches gilt auch für die Briefmarken anderer Sammelgebiete Altdeutschlands. Dazu zählen zum Beispiel Mecklenburg-Strelitz, Bremen, Holstein und Einzelausgaben anderer deutscher Staaten.

Bergedorf Ausgaben von 1861
Gestempelte Bergedorf Ausgaben von 1861

…es geht auch umgekehrt:

Baden, Altdeutschland 1851

Die ungebrauchten Briefmarken des deutschen Staates Baden sind deutlich seltener, als die gebrauchten Briefmarken der gleichen Ausgabe von 1861, auch kosten diese ein Vielfaches. Dies ist bei klassischen Briefmarkenausgaben sehr oft der Fall. Das liegt daran, dass von den damaligen Postanstalten nach Ablauf der Gültigkeit der Freimarken die Restbestände vernichtet wurden. Das Beispiel gilt exemplarisch für viele Ausgaben klassischer Briefmarken Deutschlands, Europas und der Welt.

Baden Ausgaben von 1851
Ungebrauchte Baden Ausgaben von 1851

Unterscheidungen bezüglich des Nominalwerts

Je höher der Nennwert ist, desto seltener ist in der Regel die Verwendung der entsprechenden Briefmarke. Wenn man die Kataloge durchblättert, kann man diese Tatsache leicht beobachten.

Beispiele: Die Markwerte der Schiffsausgaben der deutschen Kolonien. Der 5-Mark-Wert der Ausgabe des 1. Kontrollrats nach dem 2. Weltkrieg in Deutschland. Der 12 Kreuzer-Wert der Landpost-Portomarken von Baden… Beispiele gibt es hier viele, aber immer bedenken: Ausnahmen bestätigen die Regel!

Umgekehrt: Bei Briefmarken mit gängiger, kleiner Nominale es ist wie mit den 80 Cent Briefmarken von heute. Diese werden für die am meisten laufende Versandform (den normalen Standardbrief in Deutschland) gebraucht und dementsprechend oft verwendet. Täglich werden ca. 50 Millionen Briefe dieser Art von der Deutschen Post zugestellt. Briefmarken mit gängigen Nominalen sind also recht häufig und weniger selten, zumindest im Vergleich zu ihren postfrischen Kollegen. Auch hier lohnt sich der Blick in den Katalog. Wenn auch nur zur Bestätigung dieser Tatsache.

Also was schließen wir daraus?

Nun kann man sich sicherlich gut vorstellen, dass wenn ungebrauchte Briefmarken für „Pfennige“ zu haben sind, die gestempelten Marken der gleichen Ausgabe oft ein Vielfaches mehr kosten. Daher werden solche Briefmarken häufig nachgestempelt. Dies passiert leider bei vielen Briefmarkenausgaben, auch wenn die gestempelten nur wenig mehr wert sind als die postfrischen Marken dieser Ausgabe. Deshalb ist eine aktuelle Prüfung von einem anerkannten Prüfer, wie z.B. „Bund Philatelistischer Prüfer – BPP“ oft ratsam. Vor allem bei bestimmten Marken, die von der Abstempelung her fälschungsgefährdet sind. Ungeprüfte gestempelte Marken verschiedener Ausgaben sind oft fast „unverkäuflich“.

Den Wert von Briefmarken selbst bestimmen:

Bevor man eine Briefmarke zum Verbandsprüfer schickt, kann man sein Sammlerstück selbst evaluieren:

  1. Nehmen Sie sich einen Katalog zur Hand (MichelPhilexDNK…). Schauen Sie nach, wann die Marke herausgegeben wurde und wie lange sie postgültig war. Vergleichen Sie diesen Zeitraum mit dem Datum des Stempels. Ist das Stempeldatum nicht erkennbar, machen Sie sich nicht allzu viele Hoffnungen…
  2. Nehmen Sie die Briefmarke mit einer Pinzette hoch und halten Sie sie mit der Rückseite schräg gegen eine Lichtquelle, damit Sie das vom Stempelabschlag herrührende Relief des Poststempels erkennen können. Auch bei sehr „zärtlich“ abgeschlagenen Stempeln können Sie einen solchen Durchdruck erkennen, es sei denn es handelt sich hierbei unüblicherweise nicht um einen Stahlstempel. Ist ein solches Relief überhaupt nicht zu erkennen, ist Vorsicht anzuraten.
  3. Nun brauchen Sie eine gute Lupe und gestempelte Vergleichsstücke der Marke, die echt sind. Inspizieren Sie beide Marken unvoreingenommen gegeneinander und lassen Sie im ersten Augenblick beide Stempelbilder auf sich wirken, lassen Sie sich Zeit und wiederholen Sie dies. Stellen Sie Unterschiede fest, auch wenn Sie diese nicht genau definieren können, muss genauer geprüft werden.
  4. Sammeln Sie so oft es geht Erfahrungen durch oben aufgeführte Handlungsschritte und dokumentieren Sie diese. Ratsam ist es, sich ein eigenes Album mit Vergleichsstücken anzulegen, besonders von Bundesprüfern auf „falsch“ geprüfte Stücke. Sie werden es sich danken!

Fazit der selbstständigen Evaluierung

Die zuvor genannten Schritte können die Prüfung durch einen anerkannten Verbandsprüfer nicht ersetzen und sollen es auch nicht. Sie können sich aber Geld und dem Prüfer Zeit sparen, wenn Sie im Vorfeld selbst entlarvte Stempelfälschungen nicht noch zusätzlich zur Prüfung einschicken. Offensichtliche Stempelfälschungen tragen zum Beispiel alte Marken mit neuen Stempeln, oder Marken, bei denen mit einem Computer-Drucker aufgebrachte Stempelbilder durch ihr grobes Erscheinungsbild erkennbar sind. Denken Sie aber daran, dass das letzte Wort immer der Prüfer haben sollte, also urteilen Sie bitte nicht vorschnell.

Die Zeit vor den Briefmarken

Stempel gibt es übrigens schon viel länger als Briefmarken. Vor den Briefmarken wurden Sendungen oft bar frankiert, dann zeugte ein Stempel davon. Meist jedoch zahlte der Empfänger die Sendung, dann diente der Poststempel meist als Aufgabestempel.

11 Kommentare

  1. […] Der hohe finanzielle Wert der beiden Züricher Kantonalmarken ergibt sich -wie bei den meisten wertvollen bzw. teuren Briefmarken- aus deren Seltenheit und Beliebtheit. Spezialisten unterscheiden bei den Marken solche mit waagerechten und solche mit senkrechtem Unterdruck, weiter lassen sich fünf verschiedene Typen unterscheiden. Hinzu kommen die Plattenfehler und seltene Stempel. […]

  2. Vielen Dank für diesen interessanten Beitrag bezüglich der Wertbestimmung von Briefmarken. Meine Oma hat uns eine riesige Sammlung an verschiedensten Briefmarken hinterlassen, welche teilweise aus Deutschland, Österreich oder der Schweiz stammen. Da wir uns gefragt haben wie viel diese Marken wert sind, ist es gut zu wissen, dass deren Wert am besten von anerkannten Prüfern geprüft werden sollte. Da wir uns kaum mit Briefmarken auskennen ist in unserem Fall von der Variante der selbstständigen Wertbestimmung mit Lupe eher abzuraten. Ich bin sehr gespannt, für wie viel Geld wir diese Briefmarken verkaufen können.

    • Hallo Frau Keller,

      es freut uns, dass Ihnen der Beitrag geholfen hat.

      Wir wünschen Ihnen viel Erfolg bei der Wertbestimmung Ihrer Briefmarken.

      Beste Grüße
      Team von Sammeln Spezial

  3. Hallo ich würde gerne wissen wie sieht das mit Briefmarken in 100 Jahren aus , gibt es da noch Briefmarken zum aufkleben oder werden sie zur Nostalgie.
    Und warum gibt es keine Briefe mit Elferstreifen wie früher ( 30 ziger Jahre )
    Ich habe gehört das es einen Brief geben soll der auch postalisch gelaufen sein soll, mit über 200 Briefmarken auf Brief in DM Basis. ( 2001/2)also vor Euromarken.
    Wie wird so was bewertet. Steht der im Guinnessbuch der Recorde!

    • Hallo und Danke für die Fragen.

      Die weitere Existenz von Briefmarken setzt die weitere Existenz ihrer natürlichen Lebensgrundlage voraus: die einer Postsendung aus Papier. Aber das allein genügt nicht. Auch eine wirtschaftliche Sinnhaftigkeit für die immens aufwendige Produktion fälschungssicherer Postwertzeichen und deren Vertrieb muss gegeben sein.

      Schon seit einiger Zeit ist zu beobachten, dass sich die schriftliche Kommunikation in ihrer Masse vom geschriebenen bzw. gedruckten Papier weg ins Internet verlagert hat, die Vorteile sind unübersehbar: Schnelligkeit, Zuverlässigkeit und geringer Kostenaufwand sind die wichtigsten Gründe, Nachrichten per E-Mail oder Messenger zu übermitteln. Postversand in Papierform findet meist nur noch bei der zwingenden Notwendigkeit der Übermittlung von wichtigen Dokumenten statt. Und auch für den Versand solcher Schriftstücke ist die Existenz einer aufklebbaren Postmarke nicht mehr zwingende Voraussetzung.

      Auch ohne Glaskugel kann man also mit einiger Sicherheit annehmen, dass die Briefmarke als Gebrauchsgegenstand ebenso verschwinden wird, wie das Telegramm aus der Produktpalette der Deutschen Bundespost Ende des letzten Jahres. Sicherlich nicht überall gleichzeitig auf der Welt, aber bestimmt nach und nach. Der Philatelie an sich wird dies keinen Dämpfer versetzen. Briefmarken zum Sammeln gibt es ohnehin genug. Und vielleicht wird die Ansichtskarte aus fernen Urlaubsländern mit einer später nostalgische anmutenden symbolhaften Nachbildung ehemaliger Postwertzeichen überleben, vielleicht als besonderer (und gut zu bezahlender) Service für „Touristen.“

      Elferstreifen belegen, dass es sich bei den betreffenden Briefmarken um Exemplare von einer Rolle (Rollenmarken) handelt. Ein Streifen mit weniger als elf Briefmarken könnte eben auch aus einem Bogen (zum Beispiel 10×10) stammen. Rollenmarken können unter Umständen aber seltener und somit wertvoller sein. Deshalb sind Rollenmarken als solche nur aus Streifen handelbar, welche mindestens aus elf Briefmarken bestehen. Komplette Elferstreifen auf Sendungen sind in den meisten Fällen nur eine philatelistische Spielerei, um eben gestempelte Rollenmarken zu erhalten, welche nachweislich solche sind. Im Alltag machen sie keinen Sinn. Möglicherweise gibt es auch heute noch Sammler, welche sich die Mühe machen, komplette Elferstreifen auf Postsendungen zu kleben, was hinsichtlich der Sendungsformate eine Herausforderung darstellt. Aber es bleibt eben eine philatelistische Spielerei ohne großen Nutzen. Möglicherweise sieht man heutzutage Elferstreifen auf Sendungen deshalb eher selten.

      Briefe mit Massenfrankaturen gab es schon viele, besonders in Inflationszeiten. Ob ein solcher wie von Ihnen beschriebener Brief existiert, konnten wir nicht belegbar in Erfahrung bringen, allerdings sollte es kein Problem sein, einen solchen herzustellen. Sie benötigen dazu nur einen Umschlag, welcher groß genug ist. Und eben 200 Briefmarken, vielleicht solche zu 3 Cent. Das macht dann sechs Euro und genügt in etwa für ein Einschreiben-Eigenhändig. Mit Sicherheit wird es dann Ihr Brief nicht ins „Guinness-Buch“ schaffen.

      Beste Grüße
      SAMMELN SPEZIAL

  4. Ich möchte Briefmarken mit Poststempeln als Ganzsache sammeln. Gibt es hierzu ein Normgröße der nicht abgelösten zusammenmelden, den Briefmarken als Einzelmarken oder der Streifen- oder zusammenhängender Marken. z. B. 53 x 53 mm oder 27 x 53 mm oder 42 x 42 mm oder 53x 158 mm oder wahllos? Ich würde mich freuen wenn ich hierzu eine Anleitung für das Ausschneiden eine Anleitung bekämme. Liebe Grüße und ein sehr gutes Neues Jahr 2024 Karl Leins ( k.leins@kabelw.de)

    • Guten Tag Karl Leins,

      es hat in der Vergangenheit schon häufig Versuche gegeben, feste Maße für Briefstücke zu definieren, es liegt allerdings in der Natur der Sache, dass dies kaum möglich sein kann, besonders bei klassischem philatelistischem Material, das müssen Sie nehmen wie es ist‘. Nachschneiden, also verkleinern, ist immer eine eher schlechte Lösung. Zudem würden feste Größen für Zuschnitte eine einheitliche Größe bzw. Größen für Briefmarken, Stempel und selbstverständlich für die Kombination von beiden voraussetzen. Dies ist nicht gegeben.

      Daher haben sich „nur“ einige Grundregeln für den Zuschnitt von Briefstücken etabliert:

      Die Zuschnitte sollten immer gerade ausgeführt werden, die Kanten müssen parallel verlaufen. Ältere Briefstücke können begradigt werden.
      Achtecke, also abgeschnittene Ecken und Rundschnitte, zum Beispiel um einen Stempel, sind verpönt wie alle nicht rechteckigen Schnitte.
      Um die Marke und den Stempel ist genügend Rand zu lassen, vielleicht einen Zentimeter, im Zweifel etwas mehr, ausgehend vom äußersten Rand des Stempels und der Briefmarke.
      Wenn aus Briefmaterial selbst Zuschnitte angefertigt werden, ist auf eine einheitliche Größe zu achten.

      Sicherlich werden Ihnen im Internet Empfehlungen für feste Größen begegnen, die Einhaltung wird aber aus den oben genannten Gründen schwierig werden. Maß ist ein ästhetisches und einheitliches Erscheinungsbild, verbindliche Regeln für Briefstückmaße existieren nicht.

      Für das genaue Zuschneiden Ihrer Briefstücke empfehle ich Ihnen einen Folientaschenschneider, vielleicht von SAFE oder Leuchtturm. Dies sind kleine und sehr genau Handhebelscheren, mit Millimetermaß und verstellbarer Anlagekante für immer gleiche Schnitte. Die Schneidegeräte sind mit 20-30 € recht günstig, und wenn Sie ohnehin mit Klemmtaschen arbeiten, unverzichtbar.“

      Beste Grüße
      Sammeln Spezial

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