Der berühmte Fehldruck aus den USA
Eine der berühmtesten und teuersten Briefmarken der Vereinigten Staaten von Amerika ist die Briefmarken mit dem „umgedrehten Flugzeug“, der sogenannten Inverted Jenny. Auch hinter dieser berühmten Briefmarke, diesem berühmten Fehldruck, steckt eine kleine, aber recht abenteuerliche Geschichte:
Am 14. Mai 1918 ging der Angestellte eines Börsenmaklers Robey in Washington zur Bank und hob 30 Dollar ab. Er plante einen Austausch von Neuigkeiten mit seinen Freunden und Bekannten, welche überall in den USA und dem Rest der Welt zu Hause waren. Dies war damals nur via Brief möglich. Dafür brauchte er eine Menge Briefmarken. So ging er nach dem Geldabheben ins nächste Washingtoner Postamt. Dort verlangte er einen kompletten Bogen der neuen, zweifarbigen Luftpostmarken mit dem Doppeldecker. Von diesen hatte er gelesen und wollte seinen Briefen unbedingt absolute Modernität verleihen.
Der Postbeamte, etwas irritiert von dem nicht alltäglichen Kaufbegehren des Kunden, antwortete: er habe nicht mehr so viele Marken. Und schon gar keinen ganzen Bogen der neuen Luftpostmarken. Gegen Mittag würde er aber eine neue Lieferung der schönen, neuen Briefmarken bekommen. So zog Robey vorerst von dannen.
Doch wie kam Robey an die Fehldrucke?
Punkt Zwölf Uhr stand er wieder am Schalter. Dort verlangte er den Bogen der Rot-blauen Flugzeugmarken und erhielt diesen gegen seine 24 Dollar und staunte nicht schlecht: alle Flugzeuge auf den Briefmarken flogen verkehrt herum! So entstand später auch der Name Inverted Jenny also in Deutsch „Kopfstehende Jenny“. Aus einem Impuls heraus machte er den Schalterbeamten noch kurz darauf aufmerksam, verschwand dann aber schnell, als der dann doch beunruhigte Postbeamte wegen der seltsamen Briefmarken zu telefonieren begann.
Zu Hause angekommen war Robey bereits bewusst, dass er da eine unerhörte Rarität vom Glück zugespielt bekommen hatte. Auch wenn er sich kein Bild über den Wert machen konnte. Zum Nachdenken blieb ihm auch nicht viel Zeit, denn kurz nach seinem Eintreffen zu Hause erschienen gleich zwei Postinspektoren an seiner Tür. Diese fragten nach dem Kauf der Marken und dem Aussehen derselben. Robey roch den Braten und ließ sich auf nichts ein. Weder auf das verlangte Zeigen der Marken und natürlich schon gar nicht auf die Aushändigung des Bogens. Auch nicht, als die erst freundlichen Postinspektoren sich vom höflichen Bitten aufs direkte Drohen verlegten. So mussten die beiden US-Beamten unverrichteter Dinge wieder abziehen.
Robey war durch den Besuch der beiden in seiner Vermutung bestärkt, dass ihm ein wertvoller Fang gelungen ist. So zeigte er den Bogen einem Washingtoner Briefmarkenhändler. Dieser bot ihm sofort 500 Dollar dafür. Der schlaue Robey schlug das Angebot aus. Ein als nächstes befragter Händler bot ihm schon 10.000 Dollar. Auch die waren Roby zu wenig. Schließlich verkaufte er den Bogen an den Briefmarkenhändler Edward H. R. Green für 20.000 $. Dieser zerteilte den Bogen in Einzelstücke, Paare und größere Einheiten und verkaufte diese an Briefmarkensammler. Da Green die Briefmarken rückseitig nummeriert hatte, lässt sich die „Lebenslinie“ jeder einzelnen Briefmarke aus dem Bogen mehr oder weniger gut nachempfinden.
Wie ging die Post der Vereinigten Staaten damit um?
Die US-Post gab am 22. September eine Gedenkausgabe zum 95. Jubiläum heraus. Die Briefmarken sind selbstklebend, in einem Kleinbogen zu je 2 US-Dollar. Die Auflage betrug 2.2 Millionen Bögen zu je 12 Dollar.
Die Inverted Jenny ist heute ein gesuchtes Sammlerstück. Hin und wieder taucht die rare und wertvolle Briefmarke auf Auktionen auf. Diese Briefmarke erzielt heute Preise von über 2 Millionen Euro!
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